Trakehner Winterveranstaltung mit Walter Gegenschatz

Liebe Trakehnerfreunde, dank Eva Schanz habt ihr die Gelegenheit, unsere Winterveranstaltung mit Parelli-Instruktur Walter Gegenschatz aus erster Hand mitzuerleben! Hier ihr Bericht:

Die Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht als sich gut 30 Trakehnerfreunde für die Winterveranstaltung mit Walter Gegenschatz, Parelli 5-Stern Master Instruktor, in der Reithalle in Fehraltorf versammeln.

Walter, seine Frau Barbara und Anna beginnen mit ihren drei Pferden – alle am Knotenhalfter – mit einem lockeren Warm-up. Dem jüngsten der drei Vierbeiner, einem hübschen Apfelschimmel, merke man sein Alter noch etwas an, die beiden älteren Pferde scheinen trotz fremder Umgebung und Publikum tiefenentspannt. Jeder arbeitet in Ruhe mit seinem Pferd. Auch der in der Reithalle geparkte Anhänger wird als Trainingsobjekt beigezogen. Walter lässt seinen Fuchs rückwärts hineinsteigen. Dabei steht der Trainer ruhig neben der Rampe, das Seil hängt durch. Man möchte klatschen. Als Dressurreiter ist man aber darauf konditioniert keinen Mucks zu machen.

Walter klärt auf und fordert das Publikum auf, mit einem leisen Applaus zu beginnen und diesen langsam zu steigern. Dabei sollen die Pferde genau beobachtet werden. Bei Zeichen von Nervosität wird der Applaus nicht eingestellt, sondern so lange auf dieser Lautstärke gehalten, bis sich das Pferd wieder entspannt. Diesen Moment soll man sofort positiv bestätigen, indem man augenblicklich aufhört zu klatschen. Am Anfang klappt es mit dem Timing noch nicht ganz. Aber nicht nur der Schimmel, sondern auch die Zuschauer sind lernfähig.

Richtig spannend wird es für mich als Belle Etude, eine 5-jährige Trakehnerstute von Perechlest aus einer Verdenas Mutter – selbstgezogen von Toni und Brigitte Scherrer – zum Zug kommt. Zuerst möchte die selbstbewusste kecke Dame die Halle am liebsten alleine erkunden. Dann übernimmt Walter. Live-Demo, denn er kennt die Stute nicht. Er überzeugt sich aber schnell von der Lernfähigkeit der Trakehner. Und auch ich finde es erstaunlich wie er sich die Pferdepsychologie zu Nutze macht und dank seiner geübten Körpersprache innert kürzester Zeit mit einem an einer Gerte befestigten Plastiksack herumwedeln und die Stute überall am Körper berühren kann. Zum Schluss geht Etude auch über die Plastikplane, springt am langen Seil über Cavalettis und läuft in den Anhänger hinein.

Alles nach demselben Prinzip. Das Pferd soll dem Mensch entgegen seinem Fluchtreflex Vertrauen schenken. Man hört kaum eine Stimmhilfe und es werden auch keine Belohnungswürfel eingesetzt. Die partnerschaftliche Beziehung steht an oberster Stelle.

Nach Etudes Auftritt zeigen die drei Parelli Schüler wieder das Können ihrer Pferde. Zum Beispiel Longieren mit minimalen Hilfen ohne Longe. Zum Schluss steigt Walter in den Sattel und springt gebisslos über Oxer und Steilsprung – dabei führt er lediglich eine Schnur um den Hals seines Pferdes. Die Zuschauer sind begeistert und wissen nun auch wie richtig applaudieren.

Als die anderen Teilnehmer zum gemütlichen Fondue-Essen übergehen, sind Etude und ich wieder auf dem Heimweg.

Mit im Gepäck sind auch ein Knotenhalfter sowie ein Parelli-Seil…